Ein Liter Bier: 190 Milliarden Mark
Der Erste Weltkrieg vermochte zwar
noch einmal durch die "kriegsbedingte Produktion" den Bierausstoß
der meisten Brauereien kurzfristig zu erhöhen (die "Augusta-Brauerei"
lieferte zur Versorgung der bayerischen Feldtruppen Bierwaggons an die Front),
doch der Zusammenbruch des Reiches und seine wirtschaftlichen Folgen ließen
in den Jahren bis 1939 noch einmal 20 Braubetriebe aus Augsburg verschwinden.
Kostete 1915 der Liter Bier noch 22 Pfennig, so waren es nach dem Krieg bereits
1,45 Mark und in der schlimmsten Zeit der Inflation bis zu 190 Milliarden Mark.
Auch der "AG Kronenbräu" war ein eigenständiges Fortbestehen
nicht vergönnt. 1921 fusionierte sie mit der "Hasenbräu AG",
welche die nun zu ihrem Besitz gehörende "Augusta-Brauerei" kurze
Zeit später verkaufte. Die "Hasenbräu AG" hatte nämlich
ein Jahr zuvor bereits die ebenfalls am Lauterlech beheimatete "Lorenz
Stötter Brauerei AG" (Gaststätte "Goldene Rose") erworben
und daher für ein weiteres Brauhaus keine Verwendung mehr.
Nach der Zerstörung der "Augusta"-Brauerei" im Jahr
1944 war die Produktion bis 1947 nahezu völlig unterbrochen. Doch unter
der Leitung von Josef Engelsmann ging es ab den 50er Jahren wieder stetig bergauf.
1978 -inzwischen führte der Sohn Peter Engelsmann die Geschäfte -erreichte
der Bierausstoß bereits das Vierfache der Vorkriegsjahre.
Im Jahr 2010 wurde der Brauereibetrieb in der Altstadt von Augsburg eingestellt. Ein wirtschaftlicher
Betrieb war im innerstädtischen Bereich nicht mehr möglich. Die Umweltauflagen waren
nicht erfüllbar. Um die alte Augsburger Marke zu erhalten ging die Familie Engelsmann eine
Verbindung ein mit der traditionsreichen "Schloßbrauerei Unterbaar" - einem
mittelständischen Familienbetrieb im Landkreis. Dort werden Augusta-Biere nach altem Rezept
hergestellt und vertrieben.
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